Was bisher geschah

1. Türchen

„Oh, wie schön ist das hier oben auf dem Berg! So viel Schnee haben wir noch nie gesehen!”, stellen Tim und Anna begeistert fest. Sie verbringen gerade die vorweihnachtliche Zeit in den Bergen, um Skifahren zu lernen. „Mir ist jetzt schon langweilig! Was soll ich denn den ganzen Tag machen, wenn ihr im Skikurs seid?!”, richtet sich Vedi genervt an die Zwillinge, die mit den anderen Kindern aus ihrer Gruppe erwartungsvoll auf die Skilehrerin warten. Daraufhin antwortet Anna: „Dir fällt doch immer etwas ein Vedi!” Das lässt sich der kleine Ball nicht zweimal sagen und macht sich allein auf den Weg. Er beginnt, die nähere Umgebung zu erkunden und hüpft voller Tatendrang im Schnee hin und her.

„Was ist denn das dort an dem Baum?”, fragt sich Vedi. Er macht einen großen Sprung, um zu erkennen, was dort hängt. „Das kann doch nicht sein! Hab‘ ich da auf dem Zettel gerade Knetbert gesehen?”, wundert er sich und fängt ängstlich an zu zittern. Vedi nimmt seinen ganzen Mut und seine Kraft zusammen und springt noch einmal hoch. „Das ist ja wirklich Knetbert! Und darüber steht in großen Buchstaben “VERMISST!”. Das ist ein Vermisstenplakat! Unten stehen ganz viele Zahlen und der Name “JOLANDA”. Oh nein, mein armer Zwillingsbruder. Was ist bloß mit ihm passiert?”, fragt sich der kleine bunte Ball erschrocken.

„Tief einatmen und ausatmen. Und erstmal zur Ruhe kommen! Das habe ich durch meine bisherigen Abenteuer schon gelernt!”, erinnert sich Vedi und versucht, sich selbst zu entspannen. Nach und nach legt sich sein Zittern. Vedi ist sich sicher, dass er seinen Bruder bald finden wird. „Ich darf keine Zeit verlieren!”, sagt er zu sich selbst und begibt sich auf die Suche.



Lass Dir die heutige Geschichte vorlesen:

2. Türchen

„Es ist gar nicht so einfach, sich hier zurecht zu finden!”, denkt sich Vedi stirnrunzelnd und rollt etwas planlos im Schnee umher. Fasziniert von den vielen großen, mit Schnee bedeckten Tannen, hüpft Vedi immer weiter in den Wald hinein. Bald sieht er in der Ferne einen zugefrorenen See. Doch plötzlich macht er Halt. „Hilfe! Hilfe! Bitte tu' mir nichts!”, ruft Vedi ängstlich. „Meinst du mich? Ich tu dir doch nichts! Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Ich bin Ben, der brummige Bär. Und ich bin ein ganz lieber brummiger Bär!” Etwas erleichtert, aber immer noch in Schockstarre, antwortet Vedi: „Puh, du hast mir aber einen Schrecken eingejagt!” Daraufhin lacht der Bär: „Ja das habe ich gemerkt. Einen Bären trifft ein kleiner Ball ja auch nicht alle Tage, oder?”

„Was machst du eigentlich allein hier im dunklen Wald?”, erkundigt sich der nette Bär. „Ich suche meinen Bruder! Der ist verschwunden und ich mache mir große Sorgen!”, erwidert Vedi mit trauriger Stimme. Daraufhin brummt Ben, der Bär: „Vielleicht findest du ihn ja auf der anderen Seite vom See!” Obwohl Vedi die Idee gut findet, weiß er nicht, wie er über den See kommen soll: „Ich kann doch nicht einfach auf das Eis hüpfen! Dann breche ich noch ein und ertrinke im kalten Wasser!”

Ben, der Bär, schmunzelt. „Wenn das Eis sogar mich aushält, dann dich allemal!” Das beruhigt Vedi sichtlich und er traut sich zusammen mit Ben auf das gefrorene Eis. „Siehst du, da passiert nichts! Das ist sicher!”, freut sich Ben, während er mit seinen großen Tatzen auf das Eis tapst. Doch genau in diesem Moment klirrt und knarzt es – und das Eis beginnt langsam zu brechen ...



Lass Dir die heutige Geschichte vorlesen:

3. Türchen

Noch während der Bär um Hilfe schreit, schaltet Vedi blitzschnell. Zum Glück hatte er im Sommer im Freibad gelernt, wie er sich in einen Rettungsring verwandeln kann. „Wie war das doch gleich? Pumpen, pumpen, springen, drehen?” Gesagt, getan. Er formt sich zu einem Kringel und hüpft mit einem kräftigen Satz auf den fülligen Bären zu, der sich mit letzter Kraft in den Ring rettet. Angestrengt paddelt der Bär mit Vedis Hilfe sicher zurück an Land. Dort lässt er sich erschöpft in den Schnee fallen. „Aua, aua!”, schreit Vedi. „Mach mich erst ab, sonst zerquetschst du mich noch.”

Ben, der Bär, ist sichtlich begeistert und bedankt sich überschwänglich. „Dass du kleiner Ball mich großen, dicken Bären retten konntest, das glaubt mir ja keiner. Wie kann ich mich revanchieren?” Da muss Vedi nicht lange überlegen: „Kannst du mich zur anderen Seite des Sees bringen? Über das Eis trau' ich mich jetzt nicht mehr.“

Der Bär muss nicht lange überlegen und hat einen Vorschlag: „Mein persönliches Schlittentaxi für Leute in Not steht hier gleich um die Ecke. Damit kann ich dich ziehen und wir sind ruckzuck auf der anderen Seite. Erst vor ein paar Tagen habe ich jemanden dorthin gebracht. Der sah dir sogar recht ähnlich.”

„Das sagst du erst jetzt!?”, fragt Vedi entsetzt. „Das war ganz sicher Knetbert, mein Zwillingsbruder!” Nun versteht es auch der Bär: „Zwillingsbruder, sag das doch gleich!” Vedi fällt ein großer Stein vom Herzen: „Das heißt er lebt und ist nicht entführt worden?” „Ich habe ihn jedenfalls nicht entführt!”, entgegnet Ben. Neugierig hakt Vedi nach: „Weißt du noch, wo mein Bruder hinwollte?”



Lass Dir die heutige Geschichte vorlesen: